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76. Vollversammlung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes
am 18. März 2024 in Absam



 

Die 76. Vollversammlung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes fand am 18. März 2024 wie in den letzten Jahren im Veranstaltungszentrum „KIWI“ in Absam statt. Die umfassende Tagesordnung erforderte einen etwas früheren Beginn als üblich. Um 09:40 Uhr eröffnete Landesobmann Präsident Andreas Gleirscher schließlich die Vollversammlung und stellte die Beschlussfähigkeit fest.

Neben mehr als 200 Funktionärinnen und Funktionären des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes auf Orts-, Bezirks- und Landesebene waren zahlreiche und namhafte Gäste aus Politik, Interessenvertretung, Landesverwaltung und landwirtschaftlichen Schulwesen der Einladung gefolgt.

Der erste Landesobmann-Stellvertreter Martin Ennemoser begrüßte folgende Personen namentlich:

  • Ehrenobmann Adolf Wildauer und Ehrenringträger Franz Mark
  • unseren Sozialpartner dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Tirol und Abgeordneten zum Nationalrat Ing. Josef Hechenberger mit LK-Vizepräsidentin und Landesbäuerin ÖR Helga Brunschmid sowie LK-Kammerdirektor Mag. Ferdinand Grüner und seinen Vorgänger DI Richard Norz;
  • Landtagsabgeordneten und Bezirksbauernobmann von Kufstein Michael Jäger;
  • Abgeordneten z.NR. Geschäftsführer MR-Service Tirol und Landesobmann Forum Land Hermann Gahr;
  • Für den Tiroler Bauernbund Direktor Dr. Peter Raggl sowie
    die Geschäftsführerin des „Forum Land“ MMag.a Christina Manzl;
  • den Vorsitzenden des Österreichischen Landarbeiterkammertages, Präsidenten der Niederösterreichischen Landarbeiterkammer
    Ing. Andreas Freistetter
    mit Generalsekretär Dr. Fabian Schaup;
  • sowie den Präsidenten und Kammerdirektoren der Landarbeiterkammern Österreichs sowie Land- und Forstarbeiterbünde

von der Landarbeiterkammer Oberösterreich und zugleich für den Oberösterreichischen Land- und Forstarbeiterbund
Landesobmann Präsident Gerhart Leutgeb
und seine Stellvertreterin Vizepräsidentin Gertraud Wiesinger

von der Landarbeiterkammer Salzburg und zugleich für den Salzburger Land- und Forstarbeiterbund Landesobmann Präsident Johann König
und Vizepräsidentin Susanne Brunauer

von der Landeslandwirtschaftskammer Vorarlberg, Sektion Dienstnehmer Vizepräsident
den Leitenden Angestellten Herrn DI Richard Simma;

  • die Kollektivvertragsverhandler auf Arbeitgeberseite
    ÖR DI Regina Norz und Romed Giner, zugleich Obmann-Stv. der Tiroler Gemüsebauern;

Kurzfristig entschuldigt werden musste LH-Stv. und Bauernbundobmann ÖR Josef Geisler, der für einen dringenden Termin nach Wien musste.

Totengedenken 

Nach der Begrüßung erinnerte der Landesobmann in einer Gedenkminute an die während des vergangenen Jahres verstorbenen Ortsvertrauensleute, Funktionäre und Wegbegleiter:

Herbert Rupprechter, Brandenberg                                              28.03.2023
Johann Goller, Anras                                                                      05.05.2023
Landessekretär & KaDi Dr. Günter Mösl, Navis                          26.05.2023
Roland Wechselberger, Weer                                                        22.06.2023
Herbert Prem, Vögelsberg                                                             24.06.2023
Hannes Zeisel, Kufstein                                                                 02.07.2023
Huber Haun, Fügenberg                                                                 01.09.2023
Peter Hauser, Fügen                                                                       16.01.2024
Franz Erler, Ellmau                                                                          28.02.2024
Hubert Moosbrugger, Vorderhornbach                                       24.01.2024

Der Landesobmann teilte mit, dass es ihm ein aufrichtiges Bedürfnis sei, allen Verstorbenen über das Grab hinaus zu danken und ihnen allen ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Tätigkeitsbericht des Landessekretärs

Schwerpunkt Inflation und Lohnverhandlungen

Die Teuerung stellte eine der größten Herausforderungen im vergangen Jahr dar, so Landessekretär Mag. Johannes Schwaighofer: „In der ersten Hälfte des Jahres 2023 waren wir fest im Griff des höchsten Infla­tionsrate seit mehr als 70 Jahren. Im Herbst begann sich die Inflation etwas ab­zuschwächen. Von Werten um die zwei Prozent, wie wir es lange gewohnt waren, werden wir aber noch länger nicht sprechen können.“ Ne­ben der Inflation haben den TLFAB vor allem die Lohn­verhandlungen gefordert. Der Landessekretär berichtete weiter: „Die Lohn- und Gehaltsab­schlüsse bewegten sich zu­meist zwischen 8,2 und 9,6 Prozent, gingen in einzelnen KVs wie bei den Forstgärten auch bis zu 13,3 Prozent, bei den Lehrlingen oft sogar noch mehr. Die jeweils her­anzuziehende Inflationsrate konnte abgegolten werden und vielfach reale Einkom­mensverbesserungen erzielt werden.“ Obwohl die Verhandlungen sehr schwierig gewesen seien, konnte stets ein Konsens mit dem Sozialpartner gefunden werden, wofür der Landessekretär den anwesenden Verhandlern der Landwirtschaftskammer Regina Norz und Romed Giner auch seinen Dank aussprach.

Landessekretär Schwaighofer ging in seinem Bericht auch auf Leistungen der Rechtsabteilung und im Förderungswesen der Landarbeiterkammer ein, weil der TLFAB alle Kammerräte der Vollversammlung der LAK stellt, betonte aber den Unterschied zwischen gesetzlicher und freiwilliger Interessenvertretung. Gerade die freiwillige Interessenvertretung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes lebt von ihren Mitgliedern, weswegen der Landessekretär den Tätigkeitsbericht auch dafür nützte, an die Mitgliederwerbung zu appellieren und den Funktionären für ihre Bemühungen über das ganze Jahr hinaus zu danken. Sein Dank galt auch seinen Arbeitskolleginnen und Kollegen von der LAK und Frau Margit Unsinn vom TLFAB ohne die das schwierige Jahr 2023 mit dem viel zu frühen Tod von Kammerdirektor und Landessekretär Dr. Günter Mösl nicht zu bewältigen gewesen wäre. Schließlich ging der Landessekretär auch noch besonders auf die 15 Herbstversammlungen im vergangenen Jahr ein, berichtete von den zahlreichen Ehrungen und einigen weiteren wichtigen Veranstaltungen wie der Agro Alpin, der Facharbeiterehrung und der Mitglieder- und Funktionärsschulung, ehe er seinen Bericht mit dem Hinweis auf die Homepage und das achtmal im Jahr erscheinende Mitteilungsblatt „Der Landarbeiter“ schloss.  

Kassabericht und Bericht der Rechnungsprüfer

Landessekretär Mag. Johannes Schwaighofer erstattete den Kassabericht für das Jahr 2023. Bezirksobmann-Stv. für Innsbruck/Land und Rechnungsprüfer Michael Ruech empfahl im Anschluss an seinen Bericht der Rechnungsprüfer der Vollversammlung, den Vorstand zu entlasten, was sodann mittels einstimmigen Beschlusses durch die Vollversammlung auch erfolgte.

Impulsvortrag zu Verschwörungstheorien

Benjamin Grünbichler, MSc, hielt sodann einen Impulsvor­trag zu Verschwörungsthe­orien und „Fake News“.

Jeder Mensch nehme sei­ne Umwelt durch eine Filter­blase wahr, durch die man Themen bevorzugt, die sei­ner Meinung entsprechen. Durch soziale Medien habe sich diese verstärkt, da der Algorithmus die Themen herausfiltert und anpasst, die ins Weltbild des Nutzers passen. Nun gäbe es Men­schen, die sich als Aufklärer sähen und Theorien über Verschwörungen aufstellen. Genährt werden solche The­orien durch intransparente Politik und Medien, die ihre Rolle falsch verstehen. Men­schen, die Verschwörungs­theorien aufstellen, mit Dif­famierung zu begegnen, sei der falsche Weg, erklärte Grünbichler. Stattdessen sollte man die Perspektive desjenigen einnehmen und die offene Kommunikation suchen.

Festreferat Abg.z.NR. LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger

Gleichstellung der Land-und Forstwirtschaft

Als Festreferent wurde LK-Präsident NR Josef He­chenberger auf die Bühne gebeten. Er gab Einblicke in die aktuellen politischen Entwicklungen und erinnerte in Hinblick auf die Europawahlen im Juni und Nationalratswahlen im September an die Wichtigkeit von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Besonders freute er sich über das Land- und forstwirtschaftli­che Berufsausbildungsge­setz: „Durch den Beschluss des Parlaments erhalten jene, die in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, endlich Gleichstellung mit den anderen Berufsgruppen. Dazu gehören auch die Ver­einheitlichung der land- und forstwirtschaftlichen Berufs­ausbildung österreichweit sowie die Etablierung der Berufsjägerlehre als land-und forstwirtschaftlichen Ausbildungsberuf.“

Grußworte der Ehrengäste

Zum neuen Land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetz ergänzte Andreas Freistetter, Vorsitzender des Österreichi­schen Landarbeiterkammertages: „Die intensiv geführte De­batte gerade zur Berufsjäger­lehre zeigt, wie wichtig es ist, dass Interessenvertretun­gen von ihrer Möglichkeit zur Stellungnahme bei Ge­setzesentwürfen Gebrauch machen und auch hinterher an ihren Aufgaben dranblei­ben, konkret sich z. B. für ein dringend notwendiges Fachkräftestipendium für die Waldaufseherausbildung von Berufsjägerlehrlingen vehement einzusetzen.“ Seine Grußworte nutzte Freistetter auch, um an die Forst-WM auf der Donauinsel von 19. bis 22.9.2024 zu erinnern, die erstmals wieder seit 1998 in Österreich stattfindet.

Auch wurde NR Hermann Gahr um Grußworte gebeten. Er leitete vom Impulsreferat zu Fake-News und Verschwörungstheorien die Schlussfolgerung ab, dass es immer noch das Wichtigste sei, mit Hausverstand nachzudenken und vor allem stets miteinander zu reden. Er bedankte sich nicht nur für die letzten 25 Jahre in der Politik, aus der er mit den kommenden NR-Wahlen ausscheiden werde, sondern fasste drei wesentliche Lehren aus dieser Zeit zusammen: Erstens sei es wichtig Arbeitsplätze zu schaffen und auf die Ausbildung von Lehrlingen für mehr Facharbeiter zu achten. Zweitens appellierte er daran heimische Ressourcen selber zu nutzen, in Richtung Energiewende also mehr erneuerbare Energie, mehr PV auf Dächern, mehr heimische Biomasse. Und drittens dürfe man nie auf die Grundlage, nämlich den Grund und Boden vergessen, den es angesichts neuer Herausforderungen wie dem Klimawandel erst recht zu erhalten gelte.  

Bauernbunddirektor Peter Raggl überbrachte die Grüße von Obmann und LH-Stv. Josef Geisler, der leider kurzfristig nach Wien musste. Er gratulierte dem TLFAB, dass es immer wieder gelingt, so viele Mitglieder zu mobilisieren und den Saal zu füllen. Kritisch sah er die Rolle der Sozialen Medien. Diese beschleunigen den Diskurs bei vielen Themen derart, dass zugleich die Geduld für die Problemlösung bei einigen viel zu kurz komme. Gute Lösungen brauchen einfach auch eine gewisse Zeit und auch die Umsetzung von Forderungen zu 100% sei nicht realistisch, Realität sei ein gut verhandelter Kompromiss.

Den Abschluss bei den Ansprachen der Ehrengäste machte Landtagsabgeordneter und Bezirksbauernobmann von Kufstein Michael Jäger. Er überbrachte die Grüße des Landes Tirol und mahnte anknüpfend an die Vorredner ein, stets bei den Fakten und einer objektiven und sachlichen Diskussion zu bleiben. Leider sei die Wahrnehmung oft verzerrt, etwa bei der Diskussion zu der hohen Inflation die Lebensmittelpreise eigentlich überrepräsentiert. Anhand der Steigerung der Beschäftigtenzahlen im Land Tirol um ca. 66.000 allein von 2009 auf 2024 hinterfragte der Landtagsabgeordnete, ob es immer so weitergehen könne. Eine zentrale Forderung, nämlich den den Wohlstand zu halten sei schon angesichts derartiger Steigerungen von anderen Themen abgesehen bereits eine große Herausforderung, welche allerdings nur im gesellschaftlichen Miteinander zu lösen sei.  

In Summe fanden alle Redner lobende Worte für den Tiroler Land- und Forstarbeiterbund und die versammelten Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer aus der Tiroler Land- und Forstwirtschaft. Besonders das geschlossene Auftreten der Mitglieder wusste einmal mehr zu beeindrucken, was auch Landesobmann Gleirscher in seinen Schlussworten noch einmal hervorhob und allen Funktionärinnen und Funktionären sowie Mitgliedern dankte, ehe er die 76. Vollversammlung für geschlossen erklärte.

Mit dem Singen der Landeshymne, gespielt von der Familienmusik Runggatscher fand die Vollversammlung traditionellerweise ihren Abschluss. Danach waren alle Teilnehmer:innen noch zum Mittagessen und Kaffee und Kuchen eingeladen, um gestärkt schließlich am frühen Nachmittag wieder die Heimreise anzutreten.



 

Neuer Landessekretär beim Tiroler Land- und Forstarbeiterbund

v.l.n.r. Landesobmann und Präsident der LAK Tirol Andreas Gleirscher und Landessekretär und Kammerdirektor der LAK Tirol Mag. Johannes Schwaighofer

Nachdem Mag. Johannes Schwaighofer am 01.09.2023 zum Kammerdirektor der Landarbeiterkammer Tirol bestellt wurde, erfolgte am selben Tag in der anschließenden Vorstandssitzung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes auch seine Ernennung zum Landessekretär. Somit folgte der 33-jährige Schwaighofer auch in dieser Funktion dem im Mai 2023 verstorbenen Dr. Günter Mösl nach. Den Mitgliedern des Land- und Forstarbeiterbundes ist Schwaighofer, der seit 2015 für die Landarbeiterkammer Tirol als Jurist arbeitet, kein Unbekannter. So war er regelmäßig Referent in den für den Land- und Forstarbeiterbund wichtigen Ortsversammlungen oder vertrat den erkrankten Landessekretär in der letzten Vollversammlung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes im März dieses Jahres. Schwaighofer meint zu seiner neuen Aufgabe: „Eine freiwillige Interessenvertretung wie der Tiroler Land- und Forstarbeiterbund lebt von seinen zahlreichen Mitgliedern und ihrem Zusammenhalt. Erstes Gebot ist potentielle Mitglieder aktiv anzusprechen und junge Funktionäre zu gewinnen, um weiterhin so erfolgreich die Interessen der land- und forstwirtschaftlichen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer in Tirol zu vertreten.“

Am 15.09.2023 wurde der Tiroler Landessekretär zum Bundessekretär des Österreichischen Land- und Forstarbeiterbund bestellt. Hier zum Beitrag.

Trauer um Dr. Günter Mösl

Der Tiroler Land- und Forstarbeiterbund heißt Sie herzlich Willkommen!

 

Wir freuen uns, Sie auf unserer Homepage begrüßen zu dürfen und hoffen,
dass wir viele interessante Informationen anbieten können. © 2017

Aktuelles

 


 

76. Vollversammlung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes
am 18. März 2024 in Absam

 

Die 76. Vollversammlung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes fand am 18. März 2024 wie in den letzten Jahren im Veranstaltungszentrum „KIWI“ in Absam statt. Die umfassende Tagesordnung erforderte einen etwas früheren Beginn als üblich. Um 09:40 Uhr eröffnete Landesobmann Präsident Andreas Gleirscher schließlich die Vollversammlung und stellte die Beschlussfähigkeit fest.

Neben mehr als 200 Funktionärinnen und Funktionären des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes auf Orts-, Bezirks- und Landesebene waren zahlreiche und namhafte Gäste aus Politik, Interessenvertretung, Landesverwaltung und landwirtschaftlichen Schulwesen der Einladung gefolgt.

Der erste Landesobmann-Stellvertreter Martin Ennemoser begrüßte folgende Personen namentlich:

  • Ehrenobmann Adolf Wildauer und Ehrenringträger Franz Mark
  • unseren Sozialpartner dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Tirol und Abgeordneten zum Nationalrat Ing. Josef Hechenberger mit LK-Vizepräsidentin und Landesbäuerin ÖR Helga Brunschmid sowie LK-Kammerdirektor Mag. Ferdinand Grüner und seinen Vorgänger DI Richard Norz;
  • Landtagsabgeordneten und Bezirksbauernobmann von Kufstein Michael Jäger;
  • Abgeordneten z.NR. Geschäftsführer MR-Service Tirol und Landesobmann Forum Land Hermann Gahr;
  • Für den Tiroler Bauernbund Direktor Dr. Peter Raggl sowie
    die Geschäftsführerin des „Forum Land“ MMag.a Christina Manzl;
  • den Vorsitzenden des Österreichischen Landarbeiterkammertages, Präsidenten der Niederösterreichischen Landarbeiterkammer
    Ing. Andreas Freistetter
    mit Generalsekretär Dr. Fabian Schaup;
  • sowie den Präsidenten und Kammerdirektoren der Landarbeiterkammern Österreichs sowie Land- und Forstarbeiterbünde

von der Landarbeiterkammer Oberösterreich und zugleich für den Oberösterreichischen Land- und Forstarbeiterbund
Landesobmann Präsident Gerhart Leutgeb
und seine Stellvertreterin Vizepräsidentin Gertraud Wiesinger

von der Landarbeiterkammer Salzburg und zugleich für den Salzburger Land- und Forstarbeiterbund Landesobmann Präsident Johann König
und Vizepräsidentin Susanne Brunauer

von der Landeslandwirtschaftskammer Vorarlberg, Sektion Dienstnehmer Vizepräsident
den Leitenden Angestellten Herrn DI Richard Simma;

  • die Kollektivvertragsverhandler auf Arbeitgeberseite
    ÖR DI Regina Norz und Romed Giner, zugleich Obmann-Stv. der Tiroler Gemüsebauern;

Kurzfristig entschuldigt werden musste LH-Stv. und Bauernbundobmann ÖR Josef Geisler, der für einen dringenden Termin nach Wien musste.

Totengedenken 

Nach der Begrüßung erinnerte der Landesobmann in einer Gedenkminute an die während des vergangenen Jahres verstorbenen Ortsvertrauensleute, Funktionäre und Wegbegleiter:

Herbert Rupprechter, Brandenberg                                              28.03.2023
Johann Goller, Anras                                                                      05.05.2023
Landessekretär & KaDi Dr. Günter Mösl, Navis                          26.05.2023
Roland Wechselberger, Weer                                                        22.06.2023
Herbert Prem, Vögelsberg                                                             24.06.2023
Hannes Zeisel, Kufstein                                                                 02.07.2023
Huber Haun, Fügenberg                                                                 01.09.2023
Peter Hauser, Fügen                                                                       16.01.2024
Franz Erler, Ellmau                                                                          28.02.2024
Hubert Moosbrugger, Vorderhornbach                                       24.01.2024

Der Landesobmann teilte mit, dass es ihm ein aufrichtiges Bedürfnis sei, allen Verstorbenen über das Grab hinaus zu danken und ihnen allen ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Tätigkeitsbericht des Landessekretärs

Schwerpunkt Inflation und Lohnverhandlungen

Die Teuerung stellte eine der größten Herausforderungen im vergangen Jahr dar, so Landessekretär Mag. Johannes Schwaighofer: „In der ersten Hälfte des Jahres 2023 waren wir fest im Griff des höchsten Infla­tionsrate seit mehr als 70 Jahren. Im Herbst begann sich die Inflation etwas ab­zuschwächen. Von Werten um die zwei Prozent, wie wir es lange gewohnt waren, werden wir aber noch länger nicht sprechen können.“ Ne­ben der Inflation haben den TLFAB vor allem die Lohn­verhandlungen gefordert. Der Landessekretär berichtete weiter: „Die Lohn- und Gehaltsab­schlüsse bewegten sich zu­meist zwischen 8,2 und 9,6 Prozent, gingen in einzelnen KVs wie bei den Forstgärten auch bis zu 13,3 Prozent, bei den Lehrlingen oft sogar noch mehr. Die jeweils her­anzuziehende Inflationsrate konnte abgegolten werden und vielfach reale Einkom­mensverbesserungen erzielt werden.“ Obwohl die Verhandlungen sehr schwierig gewesen seien, konnte stets ein Konsens mit dem Sozialpartner gefunden werden, wofür der Landessekretär den anwesenden Verhandlern der Landwirtschaftskammer Regina Norz und Romed Giner auch seinen Dank aussprach.

Landessekretär Schwaighofer ging in seinem Bericht auch auf Leistungen der Rechtsabteilung und im Förderungswesen der Landarbeiterkammer ein, weil der TLFAB alle Kammerräte der Vollversammlung der LAK stellt, betonte aber den Unterschied zwischen gesetzlicher und freiwilliger Interessenvertretung. Gerade die freiwillige Interessenvertretung des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes lebt von ihren Mitgliedern, weswegen der Landessekretär den Tätigkeitsbericht auch dafür nützte, an die Mitgliederwerbung zu appellieren und den Funktionären für ihre Bemühungen über das ganze Jahr hinaus zu danken. Sein Dank galt auch seinen Arbeitskolleginnen und Kollegen von der LAK und Frau Margit Unsinn vom TLFAB ohne die das schwierige Jahr 2023 mit dem viel zu frühen Tod von Kammerdirektor und Landessekretär Dr. Günter Mösl nicht zu bewältigen gewesen wäre. Schließlich ging der Landessekretär auch noch besonders auf die 15 Herbstversammlungen im vergangenen Jahr ein, berichtete von den zahlreichen Ehrungen und einigen weiteren wichtigen Veranstaltungen wie der Agro Alpin, der Facharbeiterehrung und der Mitglieder- und Funktionärsschulung, ehe er seinen Bericht mit dem Hinweis auf die Homepage und das achtmal im Jahr erscheinende Mitteilungsblatt „Der Landarbeiter“ schloss.  

Kassabericht und Bericht der Rechnungsprüfer

Landessekretär Mag. Johannes Schwaighofer erstattete den Kassabericht für das Jahr 2023. Bezirksobmann-Stv. für Innsbruck/Land und Rechnungsprüfer Michael Ruech empfahl im Anschluss an seinen Bericht der Rechnungsprüfer der Vollversammlung, den Vorstand zu entlasten, was sodann mittels einstimmigen Beschlusses durch die Vollversammlung auch erfolgte.

Impulsvortrag zu Verschwörungstheorien

Benjamin Grünbichler, MSc, hielt sodann einen Impulsvor­trag zu Verschwörungsthe­orien und „Fake News“.

Jeder Mensch nehme sei­ne Umwelt durch eine Filter­blase wahr, durch die man Themen bevorzugt, die sei­ner Meinung entsprechen. Durch soziale Medien habe sich diese verstärkt, da der Algorithmus die Themen herausfiltert und anpasst, die ins Weltbild des Nutzers passen. Nun gäbe es Men­schen, die sich als Aufklärer sähen und Theorien über Verschwörungen aufstellen. Genährt werden solche The­orien durch intransparente Politik und Medien, die ihre Rolle falsch verstehen. Men­schen, die Verschwörungs­theorien aufstellen, mit Dif­famierung zu begegnen, sei der falsche Weg, erklärte Grünbichler. Stattdessen sollte man die Perspektive desjenigen einnehmen und die offene Kommunikation suchen.

Festreferat Abg.z.NR. LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger

Gleichstellung der Land-und Forstwirtschaft

Als Festreferent wurde LK-Präsident NR Josef He­chenberger auf die Bühne gebeten. Er gab Einblicke in die aktuellen politischen Entwicklungen und erinnerte in Hinblick auf die Europawahlen im Juni und Nationalratswahlen im September an die Wichtigkeit von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Besonders freute er sich über das Land- und forstwirtschaftli­che Berufsausbildungsge­setz: „Durch den Beschluss des Parlaments erhalten jene, die in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, endlich Gleichstellung mit den anderen Berufsgruppen. Dazu gehören auch die Ver­einheitlichung der land- und forstwirtschaftlichen Berufs­ausbildung österreichweit sowie die Etablierung der Berufsjägerlehre als land-und forstwirtschaftlichen Ausbildungsberuf.“

Grußworte der Ehrengäste

Zum neuen Land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetz ergänzte Andreas Freistetter, Vorsitzender des Österreichi­schen Landarbeiterkammertages: „Die intensiv geführte De­batte gerade zur Berufsjäger­lehre zeigt, wie wichtig es ist, dass Interessenvertretun­gen von ihrer Möglichkeit zur Stellungnahme bei Ge­setzesentwürfen Gebrauch machen und auch hinterher an ihren Aufgaben dranblei­ben, konkret sich z. B. für ein dringend notwendiges Fachkräftestipendium für die Waldaufseherausbildung von Berufsjägerlehrlingen vehement einzusetzen.“ Seine Grußworte nutzte Freistetter auch, um an die Forst-WM auf der Donauinsel von 19. bis 22.9.2024 zu erinnern, die erstmals wieder seit 1998 in Österreich stattfindet.

Auch wurde NR Hermann Gahr um Grußworte gebeten. Er leitete vom Impulsreferat zu Fake-News und Verschwörungstheorien die Schlussfolgerung ab, dass es immer noch das Wichtigste sei, mit Hausverstand nachzudenken und vor allem stets miteinander zu reden. Er bedankte sich nicht nur für die letzten 25 Jahre in der Politik, aus der er mit den kommenden NR-Wahlen ausscheiden werde, sondern fasste drei wesentliche Lehren aus dieser Zeit zusammen: Erstens sei es wichtig Arbeitsplätze zu schaffen und auf die Ausbildung von Lehrlingen für mehr Facharbeiter zu achten. Zweitens appellierte er daran heimische Ressourcen selber zu nutzen, in Richtung Energiewende also mehr erneuerbare Energie, mehr PV auf Dächern, mehr heimische Biomasse. Und drittens dürfe man nie auf die Grundlage, nämlich den Grund und Boden vergessen, den es angesichts neuer Herausforderungen wie dem Klimawandel erst recht zu erhalten gelte.  

Bauernbunddirektor Peter Raggl überbrachte die Grüße von Obmann und LH-Stv. Josef Geisler, der leider kurzfristig nach Wien musste. Er gratulierte dem TLFAB, dass es immer wieder gelingt, so viele Mitglieder zu mobilisieren und den Saal zu füllen. Kritisch sah er die Rolle der Sozialen Medien. Diese beschleunigen den Diskurs bei vielen Themen derart, dass zugleich die Geduld für die Problemlösung bei einigen viel zu kurz komme. Gute Lösungen brauchen einfach auch eine gewisse Zeit und auch die Umsetzung von Forderungen zu 100% sei nicht realistisch, Realität sei ein gut verhandelter Kompromiss.

Den Abschluss bei den Ansprachen der Ehrengäste machte Landtagsabgeordneter und Bezirksbauernobmann von Kufstein Michael Jäger. Er überbrachte die Grüße des Landes Tirol und mahnte anknüpfend an die Vorredner ein, stets bei den Fakten und einer objektiven und sachlichen Diskussion zu bleiben. Leider sei die Wahrnehmung oft verzerrt, etwa bei der Diskussion zu der hohen Inflation die Lebensmittelpreise eigentlich überrepräsentiert. Anhand der Steigerung der Beschäftigtenzahlen im Land Tirol um ca. 66.000 allein von 2009 auf 2024 hinterfragte der Landtagsabgeordnete, ob es immer so weitergehen könne. Eine zentrale Forderung, nämlich den den Wohlstand zu halten sei schon angesichts derartiger Steigerungen von anderen Themen abgesehen bereits eine große Herausforderung, welche allerdings nur im gesellschaftlichen Miteinander zu lösen sei.  

In Summe fanden alle Redner lobende Worte für den Tiroler Land- und Forstarbeiterbund und die versammelten Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer aus der Tiroler Land- und Forstwirtschaft. Besonders das geschlossene Auftreten der Mitglieder wusste einmal mehr zu beeindrucken, was auch Landesobmann Gleirscher in seinen Schlussworten noch einmal hervorhob und allen Funktionärinnen und Funktionären sowie Mitgliedern dankte, ehe er die 76. Vollversammlung für geschlossen erklärte.

Mit dem Singen der Landeshymne, gespielt von der Familienmusik Runggatscher fand die Vollversammlung traditionellerweise ihren Abschluss. Danach waren alle Teilnehmer:innen noch zum Mittagessen und Kaffee und Kuchen eingeladen, um gestärkt schließlich am frühen Nachmittag wieder die Heimreise anzutreten.


 





Ehrungen für 60jährige bzw. 70jährige Mitgliedschaft zum Tiroler Land- und Forstarbeiterbund

Familienmusik Runggatscher

Laut Vorstandsbeschluss des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes vom 13. Dezember 2021, wird den Jubilaren mit 60- bzw. 70-jähriger Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde für Dank und Anerkennung, bei den jährlich im Herbst stattfindenden Landarbeiterehrungen der Landarbeiterkammer Tirol, im feierlichen Rahmen überreicht werden.

Bei den bereits stattgefundenen Landarbeiterehrungen in Lienz am 7. Oktober 2023 und in Imst am 14. Oktober 2023 konnten bisher fünf Jubilaren die Ehrenurkunden persönlich überreicht werden!

Ehrungsfeier in Lienz

Am 7. Oktober 2023 konnten die beiden Jubilare, Herr Friedrich Mattersberger und Herr Johann Niedertscheider, bei der Landarbeiterehrung in der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Lienz eine Urkunde für jeweils 60jährige Mitgliedschaft zum Tiroler Land- und Forstarbeiterbund persönlich entgegennehmen.

v.l.n.r. KADir. LS Mag. Johannes Schwaighofer, Bezirksbäuerin Karin Huber, Jubilar Johann Niedertscheider, Jubilar Friedrich Mattersberger, Bezirkskammerobmann Ing. Konrad Kreuzer, Bezirkshauptfrau-Stv. Dr. Bettina Heinricher und Präs. LO Andreas Gleirscher


 

Ehrungsfeier in Imst

Bei der Ehrungsfeier am 14. Oktober 2023 in der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Imst durften Herrn Richard Thaler (Roppen) für 70-jährige Mitgliedschaft, Herrn Karl Höllrigl (St. Leonhard i. P.) und Herrn Wilhelm Stecher (Pfunds) die Ehrenurkunden für jeweils 60-jährige Mitgliedschaft überreicht werden.

TBB-Direktor Dr. Peter Raggl, Bezirkshauptfrau Mag. Eva Loidhold, die Jubilare Wilhelm Stecher, Karl Höllrigl und Richard Thaler, Bezirkskammerobmann Andreas Gstrein, Bgm. Stefan Weirather, Präs. LO Andreas Gleirscher und KADir. LS Mag. Johannes Schwaighofer
 
 

Nicht teilnehmen konnten in Imst – für 60-jährige Mitgliedschaft:

      Rupert Donninger, Steeg
      Anton Hämmerle, Hinterhornbach
Gottlieb Ziernhöld,
Bichlbach


Den Jubilaren, welche an den Ehrungsfeiern nicht teilnehmen konnten, wird die Urkunde zu einem späteren Zeitpunkt überreicht werden!

Wir bedanken uns bei allen Jubilaren für ihre langjährige Treue
und wünschen alles Gute!